Wer ist DaeAhn Sunim?

 

DaeAhn SUnim – Spiritualität die durch den Magen geht  

 

Passen Spiritualität und Essen überhaupt zusammen? DaeAhn SUnim zeigt, wie es geht. Sie ist nicht nur durch ihre Ausbildung in Ernährungswissenschaften eine Meisterin auf ihrem Gebiet. Sie liebt und lebt die vegane Küche, begeistert und berührt Menschen auf spirituelle Weise, wenn sie zur Meditation und zur gemeinsamen Speisung ruft. DaeAhn SUnim wurde im Jahr 1960 in Jeoniu geboren. Mit 26 Jahren ließ sie sich als Nonne ordinieren. Sie ist Professorin in Ernährungswissenschaften, hat inzwischen zwei Bücher geschrieben und ist weltweit für ihre legendären Kochshows bekannt. 

 

Sie bringt unter anderem auch mit der sogenannten „Tempelspeisung“ ihre Kochkünste auf spirituelle Weise an den Menschen und das auf wirklich wundersame Art und Weise. Die Tempelspeisung findet ihren Ursprung vor etwa 1700 Jahren. Hierbei handelt es sich um ein ganz besonderes Verkostungsprogramm, in dem das Teilen und das Loslassen der geistigen Gier im Vordergrund stehen. Nicht nur das Essen selbst hat eine spirituelle und heilende Wirkung, auch die Zubereitung ist ein wichtiger Bestandteil der Zeremonie. 

 

Im koreanischen Buddhismus heißt es, dass der Mensch besonders Tugendhaftigkeit erlangt, wenn die Mahlzeiten im Tempel nur mit ganz besonderen Zutaten zubereitet werden. DaeAhn SUnim weiß ganz genau, was sie zu tun hat, um den buddhistischen Zauber in ihre Mahlzeiten zu bringen.

 

Fleisch ist bei der Tempelspeisung tabu. Es wird ausschließlich vegetarisch gekocht, zudem wird auf Zutaten, wie Knoblauch, Frühlingszwiebeln, Allium, wilder Lauch, Asafetida oder künstliche Aromen verzichtet. All diese Zutaten gelten als Ursache, für die Verunreinigung des Körpers und der Seele. Durch die Verwendung von natürlichen Zutaten, wird die Reinheit der Speisen und somit auch die Unversehrtheit des Körpers nach dem Essen gewährleistet, für die Gleichheit des Menschen steht und im Buddhismus auch den Geist des Nichtbesitzens verkörpert. 

Die sogenannte „Baru“-Schale ist ein wichtiger Bestandteil der bei der Tempelspeisung. Sie besteht aus dem hochwertigen Baruholz. In den Schalen werden sowohl Lotusblattreis, Suppen als auch andere Beilagen serviert. 

 

Das Essen beginnt mit einer Zeremonie, in denen alle, die an der Zubereitung der Speisen beteiligt waren, gehuldigt werden. Es ist ein Zeichen der Wertschätzung und wirft ein besonderes Licht auf die Köche und Köchinnen, wie DaeAhn SUnim.

„Gongjang“, so wird die Essensdisziplin bezeichnet. Hier findet der Teilnehmer seine Wahrheit, um sie auch im Alltag zu praktizieren und zu leben. 

 

Wer einmal „live“ eine der beliebten Kochshows von DaeAhn SUnim sehen möchte, hat im Sommer besonders gute Chancen. DaeAhn SUnim wird vom 21. August bis zum 8. September zum ersten Mal durch Deutschland touren, ihr wertvolles Wissen weitergeben, verschiedene Kochshows in unterschiedlichen Orten veranstalten unter anderem auf dem X-perience Festival oder an der Möhnsee Messe zu sehen sein. 


Mindful Cooking and Sharing

Na-bi-sik-tak means the table to share(나눔:na-num)and empty(비움: bi-um). Sharing and emptiness are important features of temple food; we should share food with everyone and get rid of greed from our mind. Monk Dae-ahn, who is one of famous monk in temple food, develops this tasting program for people who wants to know about temple food easily. Temple food is well-known to vegetarian and people who find healthier food. Korean temple food has 1700 years of history. Cooking and eating meal are also considered as important parts of the spiritual train.


Tempel GuemSuAm

Interview mit DaeAhn Sunim (Deutsch uebersetzt)

Sie haben Ihre Professur in Koreanischer Tempelküche gemacht. Ich

könnte mir vorstellen, dass das kein leichter Weg war.

Es ist eine Tradition, und diese Tradition und Kultur sollten

weitergegeben werden. Ich war der Meinung, dass es auch wichtig ist,

dieses Wissen akademisch zu besitzen und weiterzugeben. Und jemand

musste es ja tun. Ich habe 32 Jahre in der Tempelküche gelernt, auch,

als ich nicht mehr wollte ich musste trotzdem weiter lernen. Auch, als

ich die Doktorarbeit zu Ende geschrieben habe, wurde mir bewusst, dass

mein Weg erst jetzt beginnt.

 

Wie war es, die erste Tempelküchenmahlzeit zu kochen?

Die Lebensmittel wurden alle selbst angebaut und geerntet. Auch Tofu

wurde von Hand angebaut. Sogar der Mug wurde selbst hergestellt.

Alles wurde mit sehr viel Aufmerksamkeit und Mühe hergestellt und

gewonnen. Auch das Timing musste stimmen, und deshalb war es eine

sehr schwierige Zeit.

 

Die Leerheit des Tellers

Mit Mitgefühl zubereitetes Essen

Wie man sich mit Tempelessen anfreundet

 

Die Tempelküche besteht aus den Wurzeln von Pflanzen, Stängeln,

Blättern und Früchten, und die Knospen werden genutzt, um die

Gerichte herzustellen. Es wird auf Ganzheit in der Mahlzeit geachtet, und

so hat es weniger mit vegetarischem Essen zu tun, kann nicht nur damit

verglichen werden.

 

Wenn man von Tempelküche spricht, hört man, dass hauptsächlich von

Gemüse die Rede ist. Gibt es noch etwas anderes?

Ja, es geht nicht nur um Gemüse, sondern auch um unseren Geist und

um Respekt vor den Lebewesen, vor allem gegenüber Tieren. Es geht

um Harmonie. Alle Lebewesen können in Harmonie miteinander leben.

Im Buddhismus wird gesagt, wenn man das Fleisch eines anderen isst,

muss man es auch karmisch zurückgeben.

Den Lebewesen weniger Schaden zufügen, dieses Leben friedvoller

leben und im nächsten Leben voller Dankbarkeit dafür zu sein, dass man

mir keinen Schaden zufügt das sind die Lehren von Buddha, und das

ist auch die Philosophie der Tempelküche.

Das Tempelessen ist sehr einfach und nichts Besonderes. Es stammt

aus der natürlichen Umgebung. Es hat Respekt gegenüber allen

Lebewesen, sollte aber nicht exzessiv zu sich genommen werden.

 

Ist die Tempelküche ein ganz besonderes Essen, das unser Geist

anspricht?

Was du kochst, kocht auch dein Geist, also ist dein Geist das Wichtigste.

Es geht darum, kein Lebewesen leiden zu lassen, die Mahlzeiten

gewaltfrei zubereiten. Keine Erwartungen zu nähren, dass man Geld

dafür bekommt oder eine Belohnung, sondern in der Tempelküche geht

es um etwas anderes. Und zwar darum, zu dienen, dein Gegenüber zu

bewirten. Durch Buddha wurde die Seon-Meditation verbreitet, die sich

darauf richtet, wie das Wasser ohne Halt strömt und den Geist füllt. So

zu essen, das ist unsere Tempelküche. Ja, Dankbarkeit und Mitgefühl

und das Erwachen einzubringen, das ist die Philosophie der

Tempelküche.

 

In der Tempelküche wird Soshik verdeutlicht. Was sagen Sie dazu, da

die Umsetzung ja nicht immer einfach ist?

Ja, eine wichtige Lehre der Tempelküche ist Soshik. Soshik gibt

unserem Geist Leiden, indem es sagt: Hätte ich wohl noch mehr

gegessen! Auch Kwashik gibt unserem Körper das Leiden, lässt uns

grübeln, dass wir zu viel gegessen haben. Der Yuggu ist anders: Im

Yuggu möchte man einfach essen, weil man hungrig ist, aber wenn man

im Yogmang ist, möchte man anderen etwas wegnehmen, auch, wenn

es einem nicht gehört. Eigentlich braucht man seine Essgewohnheiten

nicht zu ändern, denn im Grunde kennt jeder sein Limit, seine Grenze.

Mit anderen Worten: Jeder Mensch weiß ursprünglich, wann man den

Löffel hinlegen sollte. Da die meisten Menschen aber nicht achtsam

essen, verpassen sie oft den richtigen Zeitpunkt, aufzuhören.

 

Was ist das Geheimnis Ihrer Gerichte?

Das Wichtigste ist die selbstgemachte Sojasoße und Dwenjang

(koreanischer Miso) und dass sie an der Sonne gelagert werden, wo viel

Luft herankommen kann. Auch das Wasser ist sehr gut im Jirisan-

Tempel, und deshalb schmecken die Gerichte sehr gut. Nicht zuletzt

auch, weil die Gewürze stimmen.

Viele sagen, obwohl nicht so viel gewürzt wird, schmeckt das Essen gut.

Haben Sie nicht heimlich doch etwas hinzugefügt?

Ehrlich gesagt, das Essen ist nicht köstlich, wenn man zu viel Gewürze

hinzugibt, sondern wenn man eher wenig davon nimmt. Gerade, wenn

man leicht und einfach würzt, kann das Essen sehr lecker sein.

Der Geist des Kochs wird in den, der das Essen kostet, weitergeleitet,

jedes winzige Etwas  Dieses aufmerksam zu geben, das sind die

Basiszutaten des Kochs und somit auch die Basiszutaten für ein

gelungenes Gericht.

Der Trick hinter einem Gericht ist keine große Weisheit. Das Beste an

Zutaten und das Beste an frischem Geschmack, die Vitamine, das alles

hilft, den Geschmack der Gerichte vorzubereiten. Das ist die Weisheit

des Koches.

 

Müssen wir uns an die neue Generation anpassen, was das Essen

angeht?

Nun, es ist wichtig, dass nicht nur eine Generation isst, sondern dass

das Essen für alle gut ist. Das heißt, auch in der Form ändert sich

manches. So gibt es heute zum Beispiel Gerichte wie Reis-Burger, Tofu-

Kekse oder Kartoffel-Pizza. Mit wenig Käse übrigens, aber dafür werden

die Kartoffeln noch einmal gepresst, was sehr gesund ist. Da die Form

Pizza ähnelt, wird sie von vielen gemocht.

 

Was ist gut, wenn man im Herbst isst?

Im Herbst wird die weiße Farbe sehr wichtig. Vor allem wachsen sehr

viele koreanische Wurzeln zu dieser Zeit: Ma, Toran, Ingeun, Uing,

Dodeok, Doraji das sind alles weiße koreanische Wurzeln, die in dieser

Jahreszeit auf den Markt kommen und draußen in der Natur zu finden

sind.

Im Herbst sollte man übrigens die Knochen auf den bevorstehenden

Winter vorbereiten und ihnen Wärme geben, und dazu sind die

koreanischen Wurzeln sehr gut geeignet, wenn man sie verzehrt.

An alle Menschen

Da in die Tempelküche viel Herz gegeben wird, sollte man die

Mahlzeiten sehr achtsam verzehren, auch jenseits von Religion. Die

Tempelküche ist ein Essen für den Frieden, bei der kein einziges

Lebewesen zu Schaden kommt.

 

Hat man im Leben mit Schwierigkeiten zu kämpfen und wird von Stress

geplagt, sollte man versuchen, die Gewohnheit zu entwickeln, leicht,

einfach und gesund zu kochen. Sie werden sehen, dass man das Leben

dann besser meistert als zuvor so, als wäre ein Gewicht von den

Schultern gefallen, als wäre das Zimmer leer von Bildern.

Man kann es vergleichen mit der Leere und der Zeit. Versuchen Sie,

nicht zu viele Dinge zu essen, sondern ein Ding bewusst zu essen. Ich

glaube, das ist ein Bemühen, das uns in dieser Zeit zu wenig bewusst

wird.